Sweetest Way | ANDERSWOLF

ANDERSWOLF

Alles außer Ahnung

[cries in Gen-X]

Sweetest Way

Morpheon
November 15, 2004

Ich bin das nicht und kann das nicht sein. Nicht meine Gedanken, nicht meine Worte, nicht meine Zunge, nicht meine Lippen, nicht meine Sprache können das sein. Ich bin fern und bin nicht hier. Ich bin niemals wirklich da.

Seltsam so zu leben, als sei ein Schatten das wahre Ich. Ein Geist, der denkt und fühlt und deine Worte kennt, dein Lachen und deine Träume. Der dich beobachtet, wenn du schläfst, wenn du kurz vor dem Einschlafen noch etwas murmelst, was du nicht verstehst, aber auch nicht verstehen wolltest.

Ich lausche auf deinen Atem und deine letzten Worte vor der Nacht, gebe vor, auch zu schlafen und kann doch nur so tun als ob. Deine Augen lassen mich nicht los, als ich hoffnungslos zu dir ging, treulos fast.

Ich sei dein Traum, dein Ein und Alles und nichts könne ändern, was nicht war. Als könne nichts deine Gefühle ersetzen. Als könne nichts mein Leben füllen. Es war etwas und ich weiß es besser als du, dass das Leben nicht nichts ist und ein Traum, den du träumst, mehr ist als wir zu sagen wagen.

Mit den Lippen eines Anderen auf den meinen bin ich aus meinem Traum aufgeschreckt und sah deine Augen, deinen Mund, dein Gesicht. Dein Atem war es, der mich aufwachen ließ, deine Blicke, deine Worte. Unruhig sei mein Schlaf gewesen, um mich habe ich getreten, sagst du. Den Namen des Anderen sagst du mir nicht, sagst du mir nie, auch nicht, wenn ich ihn schreie im Schlaf, weil ich Angst habe. Angst davor, dich zu verlieren, dich zu verletzen, Angst davor, er könnte es tun. Er, dessen Name nie der gleiche ist. Er, dessen Gesicht nie das gleiche ist. Er, den es nicht gibt.

In meinem Traum waren deine Lippen fremd und deine Berührungen kalt und heiß wie gefrorenes Feuer. Deine Augen waren kalt wie Eis und blau wie der kaltklare Morgen vor den Scheiben des beschlagenen Fensters. Ich höre deine Stimme und fühle mich beben im Schlaf. Dein Atem brennt auf meinem Körper, ich zerbreche in Schatten aus zerspringendem Stein. Der Schrei, der mich weckt, ist dein.

Anders

Semiliterarisches Lebenslogbuch von
Anders Wolf, ab und an
mit Erkenntnisgewinn.
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