21 | Kurzes über Tharb | ANDERSWOLF

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Alles außer Ahnung

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21 | Kurzes über Tharb

Yelda
November 18, 2010
Vor allem aber blieben mir die Menschen im Gedächtnis. Die größte Ansammlung von Menschen, die ich bisher gesehen hatte, war ebenfalls das Dorf gewesen mit seinen zwanzig Familien. In Tharb dagegen lebten, so schätzte Antejar, 20000 Menschen, was mir später, als ich allein in der Stadt lebte, noch unwahrscheinlicher vorkam als zum Zeitpunkt meiner Ankunft mit dem Schiffahrer und den Brüdern.

Ich weiß nicht mehr, was ich gedacht habe, wie es in der Stadt sein würde, wie ich weitermachen würde und was danach käme. Ich glaube nicht, dass ich erwartet habe, was kam. Vom ersten Moment an, da ich den Boden von Tharb betrat, waren alle vorher gemachten Pläne bedeutungslos.

Antejar hatte mir eine Sage erzählt, nach der Tharb die erste Stadt der Menschen sei, dass aber nicht die Menschen die ersten Lebewesen seien, die hier lebten. Als die ersten menschlichen Siedler hierhergekommen seien, hätten sie schon befestigte Mauern von enormer Größe vorgefunden, die auch heute noch das Fundament des innersten Rings der Stadt bildeten. Lange Zeit blieb jener Bereich innerhalb der Mauern auch unbebaut, da man dachte, die Götter selbst hätten sich diesen Ort zu ihrem Sitz erkoren. Erst in späterer, weniger göttergläubiger Zeit, habe man dann auch den inneren Ring bezogen, da man erkannt habe, dass die Mauern selbst einen Schutz böten, den man außerhalb niemals bekommen würde. Zunächst hatte man nur den Göttern geweihte Gebäude errichtet, bis später auch weltliche Gebäude hinzukamen.
Die Gewissheit aber blieb, dass die Götter den Hügel von Tharb berührt hätten, und selbst wenn man, wie Antejar es von sich sagte, nicht an die Existenz von Göttern glauben wolle, könne man doch nicht leugnen, dass die Stadt an einem besonderen Ort erbaut worden war.
Wie besonders dieser Ort war, dessen waren sich die wenigsten Bewohner der Stadt tatsächlich bewusst.

Anders

Semiliterarisches Lebenslogbuch von
Anders Wolf, ab und an
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