Kurz nach der Halbzeit | 26021 | ANDERSWOLF

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Alles außer Ahnung

[cries in Gen-X]

Kurz nach der Halbzeit | 26021

Yelda
November 16, 2010
Plötzlich ist es schwierig geworden, die Geschichte zu fassen. Ich habe so viele Ideen gleichzeitig und doch keinen Anhaltspunkt, wo ich die ausfransenden Fäden wieder einbinden kann. Der Hintergrund der Geschichte wird komplexer als eigentlich gedacht, die Motive der Antagonisten bekommen einen völlig anderen Ton. Ich weiß nicht mehr so recht, was ich eigentlich mit der Geschichte sagen wollte. Vielleicht aber ist das genau der Punkt, wohin man in der Mitte einer Geschichte kommt, die man nicht plant und deren Verlauf man nicht vorhersehen kann.

Ich habe die letzten Tage über Schwierigkeiten gehabt, überhaupt an der Geschichte zu schreiben, da ich fortsetzen wollte, was bislang geschehen war. Doch das geht so nicht, da ich von einer anderen Prämisse ausgegangen bin. Wenn man jetzt dem Rohtext folgt, dann sind dort viele Sprünge, Ungereimtheiten und Widersprüche, teilweise auch nur dumme Entwicklungen enthalten, und ich muss mich zurückhalten, nicht auch neue Ideen für frühere Stellen dort einzufügen, wo ich sie später haben will.

Ich notiere mir die Stromschnellen, die Schwachpunkte, die Scheinwehen der Geschichte, mehr kann ich nicht tun, um die Weiterentwicklung des eigentlichen Plots nicht zu gefährden. Ich bin in einer hochgradig fluktuierenden Phase, denn jetzt nähert sich die Geschichte langsam dem Wendepunkt, wo Yelda genug über sich weiß, um von der Verlorenen und Gejagten zur Gestalterin ihres eigenen Schicksals zu werden. Es ist schwierig, sich diese Entwicklung so von der Protagonistin aus der Hand nehmen zu lassen, dass ich es noch mitbekomme und erzählen kann.
Es ist schwierig, aber ich gebe nicht auf.

Anders

Semiliterarisches Lebenslogbuch von
Anders Wolf, ab und an
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